Reichskanzler der Weimarer Republik auswendig

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Reichskanzler auswendig wissen - Weimar

Ein Attribut trifft mit Sicherheit auf die Weimarer Republik zu: aufregend. Wer Stabilität wollte, war in Weimar falsch. In den 14 Jahren der Weimarer Republik war Hitler bereits die 13. Person, die das Reichskanzleramt ausübte – Scheidemann als Reichsministerpräsidenten mitgerechnet (erst nach der Annahme des Vertrags von Versailles war die Rede vom Reichskanzler). Zum Vergleich: In den ersten 14 Jahren der Bundesrepublik gab es nur einen Bundeskanzler: Konrad Adenauer. 

Für die Instabilität des politischen Systems der Weimarer Republik liegen mehrere Faktoren zugrunde. Krisenarm waren die 14 Jahre der Weimarer Republik gewiss nicht. Doch es gab auch innere Faktoren. Die Weimarer Verfassung ließ institutionelle Krisen zu. Das Parlament und der Reichspräsident konnten sich unversöhnlich gegenüberstehen: Der Reichspräsident konnte Notverordnungen am Parlament vorbei erlassen. Dieses konnte mehrheitlich allerdings die Noterlasse aufheben, woraufhin der Reichspräsident das Parlament auflösen konnte. Der Reichskanzler wurde vom Präsidenten ernannt, konnte aber per destruktivem Misstrauensvotum durch das Parlament gestürzt werden. Mittels der Reichsexekution konnte die Zentralgewalt gegenüber den Ländern für geradezu bürgerkriegsähnliche Zustände sorgen.

Die Reichskanzler waren:

  1. Philipp Scheidemann (SPD)
  2. Gustav Bauer (SPD)
  3. Hermann Müller (SPD)
  4. Constantin Fehrenbach (Zentrum)
  5. Joseph Wirth (Zentrum)
  6. Wilhelm Cuno (parteilos)
  7. Gustav Stresemann (DVP)
  8. Wilhelm Marx (Zentrum)
  9. Hans Luther (parteilos)
  10. Wilhelm Marx (Zentrum)
  11. Hermann Müller (SPD)
  12. Heinrich Brüning (Zentrum)
  13. Franz von Papen (parteilos)
  14.  Kurt von Schleicher (parteilos)
  15. Adolf Hitler (NSDAP)

Das auswendig Lernen

In deinem Gedankenpalast findest du eine Büste von Friedrich Ebert. Während du sie in der Hand hältst, siehst du plötzlich einen Mann, der Tee durch seine Nasenscheidewand trinken will. Eben dieser Mann erzählt dir, dass schon zu Zeiten der Arche Noah die Bauern so getrunken hätten. Er wirkt nicht gerade glaubwürdig: Jetzt erzählt er dir nämlich auch noch, dass der Hocker, auf dem er sitzt, ein Geschenk von Thomas Müller an ihn sei. Der Mann erzählt dir mehr von seinem Leben. So sei er zum Beispiel mit seinem Auto in einer Fähre über einen Bach gefahren.

Ihr geht in ein Wirtshaus und unterhaltet euch dort weiter. Mit einem Maßkrug in der Hand stoßt ihr an. Zum ersten Mal fallen dir seine Schuhe auf. Du erkennst darauf eine Kuh mit einer Sprechblase: „No!“ Auf einen Schlag kommen sieben Zwerge auf euch zu und fragen euch bedrohlich: „Yo, wollt ihr Stress, Mann?“ Ihr rennt weg und versteckt euch in einem Museum.

Darin seht ihr ein Gemälde von Karl Marx in einer Achterbahn. Direkt daneben ist ein Bild mit einer Katze, die vermutlich gerade eins ihrer neun Leben verliert, weil sie Luther während seines Thesenanschlags krallt. Auch auf einem anderen Gemälde erkennst du Karl Marx: Er trinkt dabei aus einer Tasse, auf der steht: „Capitalism sucks.“ Auf einem anderen Gemälde siehst du einen Müller in einem Tutu. Außerdem ist ein Bild von einem Wecker, der in eine heiße Brühe geworfen wird.

Im Museum gibt es sogar ein Kunstwerk aus Pappe: Darauf abgebildet ist das deutsche Fußball-Team, das 2014 die Weltmeisterschaft gewonnen hat. Das wird dir nun doch zu viel Kunst: Du schleichst zur Tür und gehst.

Erklärung

Die Geschichte klingt nicht gerade spannend und erscheint ziemlich verworren. Sie folgt aber einer inneren Ordnung. Die Ebert-Büste ist unser Symbol für die Weimarer Republik. Die anderen fett-gedruckten Wörter sind Eselsbrücken für die Namen der Reichskanzler, die kursiven stehen für die Zahl. Die fett-gedruckten bedürfen vermutlich keiner weiteren Erklärung. Einige der kursiven Wörter möchte ich aber erklären: Die meisten Begriffe entstammen der Logik des Major-Systems. Die Zahlen 3, 4, 5, 7 und 12 entstammen aber Zahlsymbolen: Ein Hocker hat drei Beine, ein Auto vier Räder, eine Hand fünf Finger, „sieben Zwerge“ sprechen für sich selbst und 12 steht für den Wecker, da ein analoges Uhrenbrett bis Zwölf geht.

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